Die Ausstellung geht der Frage nach, welche manipulativen Strategien in pluralistischen Gesellschaften einen medialen Gleichklang zu erzeugen vermochten, einen tonangebenden Geschmack in der Kultur, bis hin zur Propagierung von politischen Überzeugungen oder gar hegemonialen Geschichtsbildern.
Die Werkauswahl macht die Verknüpfung von Wirtschaft, Medien und Politik mit dem Ziel, Menschen zu beeinflussen und Gewinn zu maximieren, sichtbar. Die hier versammelten Künstlerinnen und Künstler legen kommerzielle Bildsprachen kritisch offen, ihre widersprüchlichen Verheißungen, Stereotypen und Klischees. Zu ihren künstlerischen Verfahren einer Dekonstruktion gehören neue Schnitt- und Collagetechniken ebenso wie vielfältige Praktiken der Selbstinszenierung, darunter z.B. medial vermitteltes Branding.
Inwiefern sich der Mainstream der frühen 2000er-Jahre radikal destabilisierend auf ein Selbstvertrauen und persönliche Urteilskraft aus- und bis in die Gegenwart fortwirkt, wird greifbar. Hiervon waren auch die Künstlerbilder, die verbreitet wurden, betroffen. Für diese Mechanismen eines manipulierten Sehens und Fühlens sowie dadurch beeinflusste Rezeptionshaltungen in Erlebnisgesellschaften will die Ausstellung das Bewusstsein schärfen.
Kuratiert von Jana Baumann
#sammlunggoetzHdK