In dieser Arbeit beschäftigt er sich mit der Idee von Land in den verschiedensten Ausformungen. Denn Land kann Heimat bedeuten und Wurzeln geben, es kann ein nährendes Stück Land sein, aber auch als Idee von Nation zu In-und Exklusion führen. Land kann man besitzen oder mit ihm leben, man kann es wegnehmen, zerstören und anderen den Zugangverwehren. So begegnen wir in Cockaigne – I am not sea, I am not land einem US-Amerikaner, der nach Berlin geflohen ist, um einer langjährigen Gefängnisstrafe zu entgehen, drei Diamantensuchern in Südafrika, einem queeren Parkarbeiter im Yosemite National Park oder dämonischen Ritualen der Raunächte in der Alpenregion. Lachauer bleibt dabei nicht der distanzierte Beobachter hinter der Kamera, sondern stellt, indem er gesellschaftspolitische Themen zu Geschlecht, Identität, sozialer Klasse und Nation aufgreift, auch seine eigene Position in Frage. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf das 1567 entstandene Gemälde The land of Cockaigne von Peter Brueghel dem Älteren. Darin entwirft der Maler ein Schlaraffenland (engl. Cockaigne) als utopisch-ironischen Gegenentwurf zur alltäglichen Härte des bäuerlichen Lebens.
Im Mai 2019 reiste Cyrill Lachauer auf Güterzügen von Florida nach New Mexico. Auf dieser Reise schrieb er Texte, die zur Grundlage der Videoarbeit Sunken Cities, Floating Skies wurden, die in Zusammenarbeit mit Moritz Stumm entstand. Über einen Zeitraum von mehreren Monaten arbeiteten die beiden Künstler im Studio und entwickelten eine 25-minütige Sampling-Komposition. Während der Film Sunken Cities, Floating Skies lediglich als limitierte Edition produziert wurde, bleibt die Audiospur frei zugänglich und steht auf Soundcloud zur Verfügung.
Kuratiert von Cornelia Gockel und Susanne Touw
#sammlunggoetzHdK