Ein Gespräch zwischen der Sammlung Goetz und dem Künstlerduo über tägliche Motivation und Inspiration
Was ist Eure tägliche Motivation, Michael Elmgreen und Ingar Dragset?
Die gegenseitige.
Die Arbeit als Duo hat sich in diesen emotional herausfordernden Zeiten als besonders hilfreich erwiesen. Es ruht nicht alles auf den eigenen Schultern, es gibt immer jemanden, mit dem man die Dinge besprechen kann. Einige große Ausstellungen mussten zwar verschoben werden, dafür sind Skulpturen im öffentlichen Raum in dieser Zeit umso wichtiger geworden und zum Glück sind noch noch weitere Projekte für den öffentlichen Raum an interessanten Orten in Arbeit.
Woher nehmt Ihr in diesen Tagen Eure Inspiration?
Voneinander.
Und vom Criterion Channel! All diese klassischen existenziellen Filme, die sich um die großen und kleinen Handlungen ihrer Protagonisten drehen, sind jetzt in einer Zeit, in der die Bewegungsfreiheit so eingeschränkt ist, noch inspirierender. In Eric Rohmers Der grüne Strahl zum Beispiel, ist die ganze Erzählung um eine junge Frau aufgebaut, die sich nicht entscheiden kann, wohin sie in den Urlaub fahren soll.
Woran arbeitet Ihr gerade?
Im Moment konzentrieren wir uns hauptsächlich auf Kunst im öffentlichen Raum, etwas, das für jeden zugänglich ist, unabhängig von Sperrungen oder Einschränkungen. Wir haben gerade einen großen Auftrag für die neue Moynihan Train Hall abgeschlossen, die eine Erweiterung der Penn Station in New York ist, und als nächstes steht ein großer Außenauftrag für den Djurgården Park in Stockholm an. Er besteht aus 49 Rettungsbojen, die alle miteinander verbunden sind und eine große Form bilden – und wie das vergangene Jahr gezeigt hat, sind wir alle voneinander abhängig und brauchen manchmal ein wenig Hilfe und Unterstützung.
