Diese Schwarzweißfotografie ist ein Selbstportrait der Künstlerin, auf dem sie in eine halb geschälte Banane beißt und in die Kamera sieht.
Sammlung Goetz

Die Wohltat der Kunst. Post/Feministische Positionen der neunziger Jahre

Gibt es eine postfeministische Perspektive in der Kunst nach 1990? Und wenn ja, wie verhält sie sich gegenüber den feministischen Positionen der 1960er und 1970er Jahre? Die Ausstellung Die Wohltat der Kunst in der Sammlung Goetz unternahm den Versuch einer Standortbestimmung in der Gegenwartskunst.

Mit Matthew Barney, Rineke Dijkstra, Tracey Emin, Mona Hatoum, Jonathan Horowitz, Sarah Jones, Mike Kelley, Karen Kilimnik, Sarah Lucas, Tracey Moffatt, Cady Noland, Catherine Opie, Pipilotti Rist, Daniela Rossell, Cindy Sherman, Ann-Sofi Sidén, Sam Taylor-Wood,Gillian Wearing, Sue Williams und Andrea Zittel.

Vor dem Hintergrund einer differenzierten Betrachtung der Geschlechterverhältnisse wirft die Ausstellung erneut Fragen zur Konstruktion von Körperkonzepten und Identitätszuschreibungen auf. Der Begriff des Postfeminismus im Untertitel zielt dabei nicht auf eine Abgrenzung zu den feministischen Konzepten der 1970er Jahre, sondern unterzieht sie vielmehr einer Revision. Ausgehend von der Beobachtung, dass es eine starke Präsenz von Künstlerinnen im Ausstellungsbetrieb der 1990er Jahre gibt, zeigt die Ausstellung Werke von 15 Künstlerinnen und zwei Künstlern, die sich kritisch mit dem Bild des Körpers in unserer Gesellschaft und der Einschreibung von Machtverhältnissen befassen. Dieses Thema ist auch einer der Sammlungsschwerpunkte von Ingvild Goetz: „Ich möchte mit meiner Sammlung wach rütteln oder aufmerksam machen, und zwar nicht nur in einem politischen Sinn, sondern auch durch sehr gute, ästhetisch in sich gute Kunst“. Viele der gezeigten Arbeiten sind aus den Bereichen Fotografie und Video. Sie setzten sich kritisch mit den in den Medien geformten Körperbildern auseinander.
Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden entwickelt und war dort in veränderter Form vom 14. September bis 10. November 2002 zu sehen. Anders als in Baden-Baden fehlen in der Ausstellung im Ausstellungsgebäude der Sammlung Goetz Werke von Karen Kilimnik, da sie in The Mystery of Painting mit einem eigenen Raum vertreten war, genauso wie Mike Kelley, dessen Unisex Lovenest von Juni bis November 2000 in der Sammlung zu sehen war, und Andrea Zittel, der die nächste Ausstellung gewidmet sein wird.

 

Weitere Ausstellungdaten:

Kunsthalle Baden-Baden | 14. September – 11. Oktober 2002

Unter dem Titel Just Love Me:
Bergen Art Museum, Bergen, NO | 22. August – 26. Oktober 2003

Fries Museum Leeuwarden, NL | 24. April – 21. Juni 2004

Die Wohltat der Kunst
Post/Feministische Positionen der neunziger Jahre aus der Sammlung Goetz

241 Seiten, 140 Abb., Softcover
Deutsch
2002, Kunstverlag Ingvild Goetz GmbH, Hamburg; Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
ISBN 3-88375-621-0
€ 20,00

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Mit einer retrospektiven Ausstellung ehrt die Sammlung Goetz den Künstler Imi Knoebel zu seinem 80. Geburtstag. Gezeigt wird die gesamte Bandbreite seines künstlerischen Schaffens angefangen von den Schwarzweißfotografien aus den 1960er Jahren, über Collagen aus mehrfarbigem Papier, Objekten aus Betonguss bis hin zu seinen jüngsten Malereien in Acryl auf Aluminium. Die Präsentation umfasst dabei nicht nur seine geometrisch minimalistisch anmutenden Werke, sondern auch bisher wenig gezeigte expressive Malereien aus den 1980er Jahren.

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Die US-amerikanische Künstlerin Barbara Kasten hat von den 1970er Jahren bis in die Gegenwart ein beeindruckendes künstlerisches Werk geschaffen. Im Zentrum stehen ihre abstrakt-geometrischen Farbfotografien aus den 1980er Jahren, die sich dem Wechselspiel von Licht und Schatten widmen und dabei neue Raumerfahrungen bieten. Die Sammlung Goetz, die über umfangreiche Werkbestände von Barbara Kasten verfügt, hat in Kooperation mit dem Kunstmuseum Wolfsburg die erste museale Einzelausstellung der Künstlerin in Europa konzipiert. Eine Auswahl der umfangreichen Retrospektive wird in den Räumen der Sammlung Goetz in München zu sehen sein.

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